Auch dieses Jahr werden wir an 2 Veranstaltungen im Rahmen der Kastanientage von Tisens, Prissian, Völlan und Lana teilnehmen. Die Tickets habe ich schon frühzeitig im Internet gebucht. Leider haben wir nur 3 Tage Zeit und heute am Abend ist schon der erste Event. Das Womo ist bereit und wir starten um 11:00 Uhr. Die Fahrt verläuft problemlos und so checken wir um 13:30 Uhr am Naturcamping Tisens ein...
Eine freie Parzelle ist gleich gefunden, wir richten uns ein, essen eine Kleinigkeit und geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen im südtiroler Herbst...
Um 18 Uhr fahren wir mit der Honda durch Weinberge und Obstplantagen ins 2 km entfernte Prissian zum Castel Katzenzungen. Dort beginnt um 18:30 Uhr der Event "Drei Burgen in einer Nacht"
Mein Garmin Dakota 20 leistet wieder einen guten Dienst und zeichnet den gesamten Track auf (inkl. Anfahrt mit der Honda). Die Strecke welche zu Fuss zurückgelegt wird beträgt ca. 3km, also eher ein Spaziergang...
Vor Castel Katzenzungen wird ein Aperitif und gebratene Kastanien serviert und langsam treffen alle Teilnehmer ein. Insgesamt sind wir dann fast 100 Leute! Italiener, Schweizer, Deutsche, Österreicher, Holländer, Tschechen...
Rotwein und Kastanien schmecken...
Schon bald bilden sich Grüppchen, neue Bekanntschaften werden geschlossen, Freunde begrüsst, Erfahrungen ausgetauscht...
...Dann ruft der Schlossherr und der Veranstaltungsleiter zum Aufbruch, die Führung durch das 800 Jahre alte Schloss beginnt...
Links ist der Besitzer von Castel Katzenzungen Ernst Pobitzer. Es wird die Geschichte des Schlosses erklärt...
Die Familie Pobitzer hat das Schloss seit 1978 komplett renoviert und vermietet es als Event-Location (Filme, Hochzeiten, Seminare, Business...)
Auch ein Keschtnriggl gehört zur Austellung: ZUM SCHÄLEN GEBRATENER KASTANIEN. So unscheinbar dieses Gerät erscheint, so genial sind seine Erfindung und Konstruktion.Beim Hin- und Herrütteln der eingefüllten gebratenen Kastanien lösen die im ‚Riggl’ aufstehenden Querrippen mühelos die rußigen Schalen von der begehrten Frucht. Und so besagt ein gängiger Spruch beim Törggelen : „Auf drei Keschtn, a Glasl Wein ! – Prosit und Wohlleben !
Der Schlossherr präsentiert uns exclusiv seine grosse Sammlung versteinerter Hölzer aus aller Welt. Teilweise bis zu 1,5 Millionen Jahre alt...
Nach der sehr gut gemachten Besichtigung werden vom Veranstalter Fackeln verteilt und wir machen uns auf den Weg zur 2. Station....
Durch Prissian zieht der Fackelzug zur Wehrburg...
Bereits im Jahre 1229 wird die Wehrburg schriftlich genannt. Damals war sie im Besitz der Herren von Wehrburg und kam durch Heirat zu den Herren von Andrian. Dieses Geschlecht erlosch im Jahre 1798. Die Burg zerfiel zunehmends.
Ein Graf aus Ungarn erstand den Besitz und restaurierte die Wehrburg um 1900 von Grund auf. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm der Engländer Artur Rudston Brown den Bau und verkaufte sie Ende des 20. Jahrhunderts an den Mohrenwirt von Prissian, der die Burg zu einem Hotel umbaute.
Die Kapelle steht frei gleich hinter dem Eingang der Wehrburg. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert, stand also am Anfang noch nicht an der Stelle...
Im Innenhof der Wehrburg, wir werden von Fanfarenbläsern empfangen...
Im urigen Weinkeller wird uns Gerstensuppe, Brot und Wein serviert. Nebenbei lernen wir ein paar nette Leute kennen...
Im Weinkeller der Wehrburg...
Nach 1 Stunde brechen wir auf zur 3. Location, Der Fahlburg in Prissian. Dafür überqueren wir diese mittelalterliche Brücke mitten in Prissian...
Daniela vor dem Eingang der Fahlburg...
Die ursprüngliche Fahlburg wurde 1615 in einen Ansitz umgebaut und liegt über dem Etschtal im Tisner Mittelgebirge. Von der alten Burg aus dem 13. Jahrhundert stammt nur noch der Wohnturm. 1597 kaufte Jakob Andrä von Brandis die Fahlburg, erweiterte die Anlage und ließ auf einem Teil der alten Burgmauern einen eleganten, herrschaftlichen Renaissance-Ansitz errichten...
Die ehemalige Burg diente den Besitzern als Sommer- und Gerichtssitz. Die berühmte „Geschichte der Landeshauptleute von Tirol“ wurde hier geschrieben, womit die Tiroler Geschichtsschreibung begann. Das Anwesen ist heute noch im Besitz der Familie Graf Brandis.
Mit viel Liebe zum Detail wurde die Burg für den Event "Keschtnriggl - 3 Burgen in einer Nacht" geschmückt...
Das Schloß wird gastronomisch genützt und beherbergt gleichzeitig immer wieder auch kulturelle Veranstaltungen, wie die eingangs erwähnte Verleihung des international renommierten "Petrarca-Preises" durch den bekannten deutschen Verleger Hubert Burda und Peter Handke oder die Lananer Kulturtage mit der Vergabe des N.-C.-Kaser-Preises, Ausstellungen und Kunstauktionen...
Aber auch sonst lässt es sich im stimmungsvollen Schloßhof oder in den alten, liebevoll gepflegten Räumen der Fahlburg gut sitzen und bei einem Glas Wein der reichen Geschichte dieses schönen südtiroler Renaissanceschlosses nachsinnen...
Wir nehmen Platz im festlich hergerichteten Speisesaal...
...und stossen schon einmal an...
Es wird ein 4-gängiges Kastanien-Degustationsmenü mit interessanten Kreationen serviert und dazu ein herrlicher Südtiroler Rotwein...
Begleitet wird das Essen und der weitere Abend von sanften Harfenklängen. Wir plaudern nach dem gelungen Dinner noch lange mit unseren norddeutschen Tischnachbarn und kehren erst nach Mitternacht zum CP zurück...
23.10. - 8 Uhr, Der Winter schickt seine Vorboten ins Land, so der erste Blick beim Aufstehen durchs geöffnete Heki...
Heute nehmen wir an der nächsten Veranstaltung im Rahmen der Kastanientage (Keschtnriggl) teil, - "An uralten Wegen"...
Die geführte Wanderung ist 12,4 km lang, 480 Hm sind zu bewältigen, also leicht machbar...
Nach dem Frühstück fahren wir mit der Honda hinunter nach Lana zur St. Margarethenkapelle, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Um 10 Uhr ist Treffpunkt, es warten schon 3 Teilnehmer, vorzu treffen alle 10 Teilnehmer und der Wanderführer Christoph Gufler ein...
Der Aufstieg zur St. Georgen Kapelle beginnt, immer wieder weiss Christoph etwas zu erzählen über Geschichte, Land und Leute...
Anstieg zur St. Georgen Kapelle im hebstlichen Südtirol...
Die St. Georgen-Kirche ist nur von außen zu besichtigen. Bereits im 7. Jh. bestand eine karolingische Holzkirche, die im 8. - 9. Jh. durch einen Dreiapsidensaal und im 14. Jh. durch die heutigen gotischen Kirche abgelöst wurde. Fresken: St. Georg, Kreuzigung und Hl. Christopherus (um 1400). 1986 wurde die Kirche restauriert...
Ein Stück weiter kehren wir ein beim Kirchtalhof. Die Bäuerin erwartet uns schon und serviert, Apfelsaft, Suser, Wein und Obst, natürlich alles aus eigenen Anbau...
Am Kirchtalhof, Blick vom Etschtal in Richtung Bozen, gestärkt wandern wir weiter, der Weg nach Völlan wird jetzt steiler...
Wir wandern durch den Ort Völlan vorbei an der Mayenburg...
...und erreichen den höchsten Punkt der Wanderung auf 800 m, den Bauern am Stein...
Die Jungbäuerin wurde von Christoph telefonisch über unser Eintreffen informiert und hat schon mal den Kastanienofen aktiviert, es gibt leckere Keschtn....
...Schlachtplatte, Schüttelbrot, Gerstensuppe, Suser, Wein, Apfelsaft und einen ausgezeichneten Nusseler (Walnussschnaps) - ein Genuss!
Bauer am Stein, Völlan
Hier wird uns auch die Arbeit mit dem Keschtnriggl erklärt...
...und jeder darf einmal riggln, funktioniert super!
Zurück ins Tal nach Lana nehmen wir den Kastanienerlebnisweg, den wir 2011 schon einmal entlang gewandert sind...
...Um ca. 17:00 Uhr erreichen wir den Ausgangspunkt in Lana. Wir bedanken uns bei Christoph für die tolle Wanderung und seine kompetente Führung, verabschieden uns von allen und fahren mit der Honda zurück zum CP in Tisens. Nach einer heissen Dusche und Abendessen wird die "Glotze" eingeschalten, morgen müssen wir leider den Heimweg antreten...
24.10. Heimreise - Gegen Mittag machen wir am Brennerpass Rast und wir kaufen noch ein. Wir sind froh, dass wir vor Reiseantritt die Winterräder montiert haben - 40 cm Neuschnee am Brenner! Um 14 Uhr parken wir das Womo vor der eigenen Haustür, aber nicht lange ---> nächste Woche fahren wir wieder in die selbe Gegend, diesmal mit Freunden.