28.10. Am Nachmittag nach der Arbeit beladen wir das WoMo mit der Wanderausrüstung und starten Richtung Südtirol. Der Wetterbericht für die nächsten Tage ist sehr vielversprechend --> wolkenloses, warmes Herbstwetter wird vorausgesagt. Aufgrund der guten Verkehrslage auf der Brennerautobahn können wir schon 2 Std. später am Naturcamping Völlan einchecken.
Zwischen Obstgaerten und Wald befindet sich der terrassenfoermig angelegten Campingplatz in Voellan bei Lana. Wir geniessen das Panorama auf 650m Meereshoehe ueber dem Etschtal bei Meran. Am Abend planen wir mit Hilfe des Internets bei einem Glas suedtiroler Rotwein die Trekkingrouten rund um Voellan fuer die naechsten Tage.
Oberhalb von Lana, etwa 3 km Richtung Gampenpass, liegt Voellan umgeben von Obstanlagen und Wiesen. Voellan, ein Ortsteil der Gemeinde Lana, liegt auf einer Meereshoehe von 702 m und wird auch gerne als Luftkurort bezeichnet. Durch seine Lage am sonnenverwoehnten Hang oberhalb von Lana eignet sich der Ferienort besonders fuer Wanderungen und Mountainbike-Touren.
Die Wanderroute vom 29.10.2011, eine grosse Hilfe ist die Website http://www.trekking.suedtirol.info/ , die dort erstellten Touren kann man sogar direkt auf ein Navi/GPS-Gerät übertragen und die gebotenen Informationen sind sehr detailiert und hilfreich, ein wirklich nützliches Tool...
Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir unseren ersten Wandertag. Es geht bergauf entlang Wiesen, Obstgärten, Kastanienhainen und Wälder, Blick zurück auf Völlan...
Nach gut einer Std. die erste Verschnaufpause bei der alten Mühle...
Die Obertalmühle - von den meisten kurz Talmühle genannt - liegt eingebettet von zwei noch gut erhaltenen Stein-Brücken aus der Römerzeit zwischen Völlan und Tisens auf etwa 700m über dem Meeresspiegel. Seit über 200 Jahren befindet sich die Talmühle im Familienbesitz der Familie Prinoth, wird von dieser seit Generationen bewirtschaftet und ist eine der ältesten heutzutage noch funktionierenden Mühlen.
immer wieder bewundern wir solche Ausblicke, Herbst im Vintschgau, Blick zum Ifinger, 2581 m...
Tyrolean Hardcore-Trekkers :-)
Jetzt Ende Oktober hat die Kastanie in Südtirol Hochsaison, Kastanienhaine zwischen Völlan und Tisens, Keschtn überall...
...es ist die Zeit der Kastanien (Törggelen), ein Grossteil der Ernte ist schon eingefahren, hier ein schon leerer ,,Igel", wie ihn die Südtiroler nennen...
...Etwa bei Halbzeit der Tour das Schloss Katzenzungen bei Prissiano...
...Wir wandern weiter nach Tisens...
...Bei einer Pony-Farm --> Warten auf Kundschaft...
...weiter geht´s durch Kastanienhaine, Wälder und Obstplantagen, inzwischen haben wir unser ideales Marschtempo gefunden...
...die Farben des Herbst in Südtirol...
...Vorbei geht es an der Kapelle St. Hippolyth, Bereits in der Jungsteinzeit, ab etwa 4.000 v. Chr., bestand auf dem Hügel von St. Hippolyt eine Siedlung. Er ist nicht nur einer der geschichtsreichsten Orte in Südtirol, sondern lockt auch mit einer wunderbaren Aussicht über das Etschtal. Es ist kein Zufall, dass auf dieser Anhöhe ein Kirchlein errichtet wurde. Wie so oft, wollte man auf diese Weise eine urgeschichtliche, heidnische Kultstätte christianisieren...
...Am frühen Nachmittag erreichen wir wieder Völlan...
...Vorbei geht´s an der Mayenburg. Die Burg liegt auf einem langgestreckten Hügel nahe Völlan, Sie ziert das Tisenser Mittelgebirge und gilt als vorgeschichtliche Festigungsanlage. Die Forscher gehen davon aus, weil die Lage der Burg strategisch sehr vorteilhaft ist. Man vermutet, dass die Mayenburg zum Befestigungssystem der Grafen von Eppan gehörte. Als dieses Geschlecht 1253 verschwand, ging die Anlage an die Grafen von Tirol. Die Familie der Mayenburg verschwand 1358, die Burg wechselte danach immer wieder ihre Besitzer, heute gehört die Mayenburg der Familie Auffinger...
...Völlan, links auf dem bewaldeten Hügel der Campingplatz, dahinter unten im Etschtal Lana und Meran. Um 16:00 Uhr sind wir wieder zurück am CP. Wir trinken noch ein Gläschen, gehen aber bald zu Bett und freuen uns schon auf die morgen folgende Königsetappe...
30.10. Tag 2 , oder ,,Der längste Tag" (von den 3 Wandertagen)... :-) ...Die Wanderschuhe sind inzwischen gut eingelaufen und nach ein paar hundert Meter sind wir schon wieder in unserem Element...
...Es erwartet uns wieder strahlender Sonnenschein, da lacht das Herz!! Oberhalb von Völlan begegnen uns diese Isländer-Ponys...
...und noch mehr Ausländer, diesmal Schotten, und freche noch dazu !
...Highlander, noch ganz junge, dieser Hof scheint sich auf ,,exotische" Haustiere spezialisiert zu haben...
...Zuerst geht es auf gut ausgebauten Wegen entlang. Oberhalb eines grossen Bergbauernhofes biegt dann der Weg rechts ab und es wird immer steiler, aber man gibt sichtlich sein Bestes...
...Nach ca. 2,5 Std. erreichen wir auf einer Lichtung diesen verlassener Bergbauernhof, das steilste Stück ist geschafft und wir machen hier eine kurze Rast...
...Blick ins Etschtal, aber wir müssen weiter der höchste Punkt der Wanderung ist nicht mehr weit...
...Gegen Mittag erreichen wir unser Tagesziel, den Natzhof bei Platzers auf 1270 m. Es ist einfach herrlich auf der Sonnenterasse...
...und der leckere Kaiserschmarrn ist auch zu empfehlen...
...der Natzhof in Platzers, 1270 m, wir geniessen noch das ein oder andere Bierchen in der schönen Umgebung, machen uns aber um 14:00 Uhr auf den Rückweg, es sind ja noch ein paar Kilometer zurück bis zum CP.
...Bergab geht´s ja bekanntlich leichter, wir kommen gut voran, vorbei am Paradies für Haflinger...
...kurz darauf passieren wir einen uralten Bergbauernhof mit diesen Gerätschaften an der Fassade...
...zügig geht es bergab durch traumhafte herbstliche Wälder und Wiesen...
...Die Wanderwege im Etschtal sind sehr gut ausgebaut und es ist für jeden Schwierigkeitsgrad etwas dabei. Beliebt ist die Gegend auch bei Mountainbikern...
...Um 16:00 Uhr kommt Völlan in Sicht und wir sind jetzt froh, dass wir es bald geschafft haben...
...beim Durchwandern der Ortschaft entdecken wir vorm Bauernmuseum noch diese wichtige Versammlung :-)
...Kurz vor 17:00 Uhr erreichen wir den CP und nach fast 14 Km und über 1500 Hm freuen wir uns auf eine heisse Dusche. Am Abend besorge ich im campingeigenen Laden eine Flasche guten Roten und wir lassen den Tag vorm Fernseher ausklingen. Wir denken schon an Morgen, wir wollen es am 3.Tag gemütlicher angehen...
31.10.2011 oder ,,Alles über die Kastanie" entlang des Kastanienerlebnisweges in Völlan. Eine geführte Wanderung ,,Von Hof zu Hof" im Rahmen der Keschtnriggl – Kastanientage in Lana und Umgebung.
Seit rund einem Jahrzehnt feiern Lana und die Burgendörfer im Mittelgebirge Ende Oktober die lang ersehnte Kastanienzeit mit einem dreiwöchigen Fest namens „Keschtnriggl”. Ursprünglich bezeichnete dieser Begriff den aus Kastanienholz und Haselstaude geflochtenen Korb, mit dem die Kastanien von ihrer Schale befreit werden. Heute ist mit Keschtnriggl aber vor allem ein Fest gemeint, das ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm mit Kultur und vor allem gastronomischen Höhepunkten zu verbinden versteht.
Diese besondere Herbstwanderung fuehrt uns vorbei an traditionellen Hoefen. Start der Wanderung ist um 10:00 Uhr beim Vereinshaus in Voellan. Vorbei am Steinweiherhof, der Heimat des Keschtnriggl-Herstellers Hermann Weiss, wandern wir den neuen Suedtiroler Kastanienerlebnisweg entlang bis zur Kondlertschett, einem alten Weiher. Von dort aus gelangt man durch die Obstwiese zum St.Magdalena-Kirchlein. Als Marende werden Speck und Kaese, Apfelsaft, Susser und Wein aufgetischt. Ueber den suedlichen Teil des Kastanienerlebnisweges geht es zurueck zum Bauernmuseum nach Voellan. Im Vereinshaus gibt es Knoedel mit Kraut, zum Nachtisch frisch gebratene Kastanien.
Und um Sie geht es heute: Die Südtiroler Edelkastanie, genannt Keschtn. An der Alpensüdseite in Südtirol, in Höhenlagen zwischen 700 und 900 Meter besetzt die Edelkastanie eine wichtige touristische Rolle in der regionalen Direktvermarktung.
Die Südtiroler Edelkastanie, genannt Keschtn. Die Früchte sind glänzende, dunkelbraune Nüsse. Die Früchte eines Teilblütenstandes sind von einem stacheligen Fruchtbecher (Igel auf südtirolerisch) umgeben, der sich aus der schuppigen Scheide entwickelt. Die Stacheln sind anfangs grün und zur Reife gelbbraun. Bei der Wildform hat der Fruchtbecher einen Durchmesser von fünf bis sechs Zentimeter, bei Kulturformen kann er bis zehn Zentimeter erreichen. Bei Vollreife öffnet sich der Fruchtbecher mit vier Klappen und entlässt die ein bis drei Früchte. Bei manchen Sorten fällt auch der Fruchtbecher mitsamt den darin enthaltenen Nüssen ab.
Wir wandern vorbei am riesigen Keschtnriggl im Dorfzentrum von Völlan.
...Mispeln (Apfelähnliche Früchte) entlang des Weges...
...erste Marent mit Speiss & Trank, Prost!
...Blick ins Etschtal Richtung Meran...
...Martha, unser kundiger Guide und Etschtaler Original begeistert uns mit ihren Wissen rund um die Kastanie...
...Im Mittelpunkt der dreiwöchigen Keschtnriggl steht natürlich die edle Frucht im Stachelkleid. Dabei wird den Besuchern, etwa auf dem Kastanien-Erlebnisweg, die kulturgeschichtlich wichtige Stellung der Kastanie für Lana und Umgebung veranschaulicht. Und während die Bäuerinnen der Umgebung auf dem Markt köstliche Krapfen und Kastanienbrot anbieten, lassen sich alte Rezepte rund um die edle Frucht wiederentdecken...
..im Kastanienhain...
...kunstvoller Zaun aus "Kastanienstecken" und Weidenruten als Absperrung rund um einen Weiher am Kastanienerlebnisweg...
...weiter geht´s zur Kirche St. Magdalena mitten im Obst- und Weinanbaugebiet...
..Rose im Blumengarten von St. Magdalena...
...Früchte im Südtiroler Bauerngarten...
...Kräuter im Südtiroler Bauerngarten...
...lustige "Keschtn-Runde". Martha weis wie man Gäste unterhaltet...
...Stumpf eines Kastanienbaumes der 1786 gepflanzt und 1946 gefällt wurde. In die Jahresringe wurden bedeutende historische Ereignisse markiert...
...grosser Keschtnriggl, Martha erklärt genau die Anwendung. Der „Keschtnriggl“ ist ein aus Kastanien- und Haselnussholz hergestelltes Gerät, das man im Burggrafenamt seit Jahrhunderten zum Endschälen der gebratenen Kastanien verwendet. Die Herstellung eines Kastanienriggls erfordert einiges an Zeit und Geschicklichkeit.
Nach einer vierstündigen leichten Wanderung mit geballter Ladung Kastanieninformationen treffen wir wieder im Vereinshaus ein. Es werden lecker Knödel, Braten, Krapfen und Kraut serviert, und vorm Haus brät der Sepp die Keschtn...reichlich Vino und frisch gepressten Apfelsaft gibt es auch ... ;-)
Um 17:30 Uhr verabschieden wir uns von Martha und Sepp und machen uns auf dem Weg zum CP. Blick Richtung Bozen zum Grantkofel (1866m).
1.11.2011 Sooo, es geht nach Hause. Das Traumwetter erlaubt es uns durch das Sarntal über das Penser Joch, Sterzing und Brenner nach Hause zu fahren. Normalerweise ist diese Route mit dem WoMo in dieser Jahreszeit und schon gar nicht mit Sommerreifen nicht machbar, aber der extrem milde Herbst macht es möglich...
Im Sarntal (Bad Schörgau) besuchen wir noch kurz die Verwandschaft...
...Im Sarntal (Bad Schörgau)...
...Im wunderschönen Sarntal, Blick zum Villanderer Berg (2509 m)...
Penser Joch (2211m). Unser WoMo hat schon öfter bewiesen, dass es keine Angst hat vorm Hochgebirge und tapfer klettert es bis zur Passhöhe auf 2211 m, wo wir erst einmal Mittagspause machen und die Gipfel der Alpen bestaunen.
...Da kann es jemand nicht mehr erwarten bis es Winter wird... :-)
...Penser Joch 1.11.11 (2211 m) --> Die Zahlenkombination erinnert mich irgendwie an mein Abschlusszeugnis! ;-)...
...Die gute Wetterlage lässt uns weit blicken, die Wilde Kreuzspitze (3134 m), gehört schon zu den Zillertaler Alpen...
...Das Zuckerhütl (3507 m) in den Stubaier Alpen...
...Umgeben von mächtigen Dreitausendern, Daniela am Penser Joch (im Hintergrund die Kreuzspitze)...
...Der Hochfeiler (3510 m) höchster Berg der Zillertaler Alpen...
Runter vom Penser Joch geht es auch problemlos, in Sterzing biegen wir auf die Brennerbundesstrasse ein. Am Brenner machen wir noch einmal kurz Rast und um 14:30 Uhr treffen wir Zuhause ein und sind uns jetzt schon sicher, dass wir 2012 im Herbst wieder ein paar Tage im schönen Südtirol verbringen möchten.